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Belegabteilung
Ev. Krankenhaus Köln-Kalk
Bei einem Verschluss oder einer Verengung der ableitenden Tränenwege (Tränenwegsstenose) kann es zum überwässerten Auge und zu rezidivierenden Entzündungen der Bindehaut kommen. Hierdurch ist oftmals eine operative Erweiterung des Tränenkanals notwendig.
Ursachen:
Die Tränenproduktion, deren Hauptaufgabe das ständige Befeuchten der Hornhaut ist, findet in der Tränendrüse statt, die im oberen seitlichen Bereich der Augenhöhle sitzt und mehrere Ausführungsgänge besitzt. Die Tränenflüssigkeit sammelt sich zunächst im so genannten Tränensee, einem Flüssigkeitsspiegel im unteren Bereich zur Mitte hin. Die Flüssigkeit wird dann von den Tränenpünktchen aufgenommen, die die Öffnungen der Tränenkanälchen darstellen, die sich am oberen und unteren Lid im inneren Augenwinkel befinden. Die Tränenkanäle münden im Tränensack, der über einen Gang (Tränennasengang) mit der Nasenhöhle (unterhalb der unteren Nasenmuschel) verbunden ist, in die letztendlich die Tränen abfließen. Ist dieser Abfluss in einem Bereich behindert, liegt eine Tränenwegsstenose vor. Häufig lässt sich eine Ursache für eine Tränenwegsverengung oder einen -verschluss nicht ausmachen. Verschlüsse, die bereits im Kindesalter vorhanden sind, sind in der Regel angeboren, dabei bleibt eine Membran bestehen, die sich normalerweise öffnet. Später können unter anderem Entzündungen eine Tränenwegsstenose bedingen, manchmal ist auch eine Verletzung die Ursache.
Symptome:
Hauptsymptom der Tränenwegsstenose ist ein tränendes, überfließendes Auge. Tränen laufen über das Unterlid, durch die vermehrte Flüssigkeit auf dem Auge kann es zu einem Verschwommensehen kommen, was häufig beim Autofahren oder beim Lesen auffällig wird. Manchmal entstehen Entzündungen von Tränensack (Dakryozystitis), Tränenkanal und Bindehaut beziehungsweise Lidern. Schleim und Eiter kann sich vor dem Auge absetzen. Bei jahrelang bestehender Tränenwegseinengung oder einem Tränenwegsverschluss kann es durch das ständige Entfernen der Tränen durch den Patienten zu einer Erschlaffung des Unterlids kommen (Wischektropium).
Ziel der Tränenwegs-Operation ist es, einen Abflussweg zwischen Augenwinkel und Nasenhöhle zu schaffen.
Insbesondere bei Kindern ist oftmals eine Tränenwegs-Intubation ausreichend. Dabei wird ein dünner Schlauch aus Silikon mit speziellen Instrumenten in die Tränenwege eingebracht und die Enden so in der Nasenhöhle miteinander verknotet, dass der Schlauch nicht herausrutschen kann. Der Schlauch dient als Platzhalter und verhindert, dass der Tränenweg wieder in sich zusammenfällt oder zusammenwächst.
Bei der endonasalen Tränenwegsoperation wird von der Nase aus ein Teil der Knochenlamelle zwischen Nasenhöhle und Tränensack herausgenommen und Tränensack und Schleimhaut so eingeschnitten, dass eine Verbindung hergestellt wird. Dafür muss eventuell zusätzlich der vordere Abschnitt der mittleren Nasenmuschel herausoperiert werden. Bei hochgradiger Verkrümmung der Nasenscheidewand muss diese ebenfalls korrigiert werden. Bei der endonasalen Operation wird ebenfalls ein Silikonschlauch eingeführt.
Insbesondere nach abgelaufenen Tränensackentzündungen kann eine Tränenwegsoperation von außen (Operation nach Toti) notwendig werden. Es erfolgt dazu ein Einschnitt der Haut in der Region des inneren Augenwinkels und der seitlichen Nase. Der Tränensack wird eröffnet, und durch Anlegen eines Knochenfensters wird eine künstliche Verbindung zur Nasenhöhle geschaffen. Die Nasenschleimhaut wird aufgeschnitten und mit der Tränensack-Schleimhaut vernäht. Auch nach dieser OP wird ein Schläuchlein eingelegt.
Operative Behandlung der Tränenwegsstenose
Die Nase sollte für mehrere Tage nicht geschneuzt werden, um Schäden oder das Herausrutschen des Tränenwegsschlauches zu vermeiden. Besser ist ein Abtupfen von ausfließendem Sekret. Für zwei Wochen sind starke körperliche Anstrengungen, Rauchen, Saunabesuche, Sonnenbäder sowie Flugreisen zu vermeiden.
Der Silikonschlauch kann nach 3-6 Monaten in der Praxis problemlos entfernt werden.
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt und bedingt einen stationären Aufenthalt in der Klinik von 2 Tagen. In der Regel wird eine intraoperative single-shot-Antibiose zur Infektprophylaxe durchgeführt, so dass eine nachfolgende antibiotische Therapie nicht notwendig ist.
Die Operation
Nach der Operation
Dakryozystitis
Tränenwegs-Einengung durch Septumdeviation