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Ev. Krankenhaus Köln-Kalk
Allergologie
Was ist eine Allergie?
Um den Körper zu schützen, reagiert das Immunsystem (Abwehrsystem des Körpers) mit Abwehrreaktionen auf fremde Stoffe. Dies ist notwendig, um verschiedene Krankheitserreger wie Viren und Bakterien zu erkennen und abzuwehren.
Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems nach wiederholtem Kontakt mit Stoffen, die von ihm als fremd erkannt werden (Allergene). Die Neigung zu einer solchen Reaktion ist wahrscheinlich angeboren.
Die Wahrscheinlichkeit, eine Überempfindlichkeit zu entwickeln, liegt bei Personen, bei denen beide Elternteile Allergiker sind, zwischen 40 bis 60 Prozent. Ist nur ein Elternteil betroffen, entwickelt sich in etwa 20 bis 40 Prozent der Fälle eine Allergie. Etwa fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen und 10 bis 15 Prozent der Kinder leiden unter einer Allergieform.
Welche Arten von Allergien gibt es?
Man unterscheidet zwei häufige Allergieformen. Sie werden nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens Soforttyp- und Spättyp-Allergie genannt. Die übrigen Allergieformen sind sehr selten.
Soforttyp-Allergie:
Die Reaktionen des Abwehrsystems setzen Minuten bis Stunden nach Aufnahme des Allergens ein. Typische Allergene, die zu dieser Art von Reaktion führen, sind:
- Über die Atmung aufgenommene Allergene (Inhalations-Allergene), z. B. Gräser- oder Baumpollen, Mehl oder Hausstaubmilben.
- Durch den Mund in den Körper aufgenommene Allergene (Nahrungsmittel- oder Arzneimittel-Allergene), z. B. Eiweiß, Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch oder Antibiotika und Schmerzmittel.
- Durch Insektenstiche oder Injektionen in den Körper gelangte Allergene (Insektenstich- und Injektionsallergene), z.B. Bienengift, artfremdes Eiweiß.
Spättyp-Allergie (Kontaktallergie):
Die Reaktionen des Abwehrsystems setzen erst ein bis drei Tagen nach Kontakt mit dem Allergen ein. Typische Vertreter so genannter Kontaktallergene sind Allergene, die mit der Haut in Berührung kommen: z. B. Nickel, Duftstoffe und Konservierungsstoffe in Kosmetika.
Wie entsteht Allergie?
Bei einer Allergie erkennt das Abwehrsystem bestimmte Stoffe als fremd und gefährlich und setzt einen Abwehrprozess in Gang. Nur besonders empfindliche Menschen reagieren auch auf Stoffe, die eigentlich keine Bedrohung für unseren Körper darstellen und die andere reaktionslos vertragen. Diese Menschen entwickeln eine Allergie.
Hat das Immunsystem einmal allergisch reagiert, merkt es sich das fortan. Dadurch kommt es bei erneutem Kontakt mit dem gleichen allergieauslösenden Stoff, dem Allergen, immer wieder zu den gleichen Reaktionen. Diese können im Lauf der Zeit auch heftiger ausfallen.
Manchmal ist die allergische Reaktion darauf zurückzuführen, dass bereits eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff besteht und diese gleichzeitig eine Allergie gegen einen weiteren bewirkt. Wenn bereits eine Allergie gegen Birkenpollen besteht, kann etwa eine Reaktion auf Haselnüsse folgen. Dieses Phänomen nennt man Kreuzallergie, da sich gewissermaßen zwei Allergien überkreuzen.
Welche Anzeichen verspürt man bei einer Allergie?
Im Falle einer Soforttyp-Allergie werden über die Vermittlung verschiedener Zellen ungewöhnlich große Mengen an Abwehrstoffen gebildet. Diese Abwehrstoffe sorgen wiederum dafür, dass im Körper Histamin freigesetzt wird.
Das Histamin ist für viele allergische Reaktionen des Körpers verantwortlich wie Hautrötung, Schwellung, Verengung der Luftwege oder Erhöhung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen. Dadurch kommt es besonders an den Schleimhäuten von Darm, Auge, Nase und Bronchien sowie an der Haut zu heftigen Reaktionen. Dazu zählen Durchfall, tränende Augen, laufende Nase, Asthma-Anfall mit Luftnot, Ausschlag, Rötung und Jucken der Haut.
Bei Spättyp-Allergien erfolgt die Abwehrreaktion des Körpers durch die Zellen selbst. An der Haut führt das zu juckenden Entzündungen und Ekzemen.
Wie diagnostiziert man eine Allergie?
Oft reicht es aus, dem Arzt zu erzählen, wann, wo und wie Sie die Beschwerden bekommen. Er kann mit Hilfe verschiedener Hauttests und Blutuntersuchungen den allergieauslösenden Stoff orten. Mittels einer Lungenfunktionsprüfung stellt der Arzt fest, ob es sich bei den Beschwerden um Asthma handeln könnte.
Wir führen in unserer Praxis neben einer ausführlichen Anamnese die Haut-Pricktestung für die üblichen Flugpollen und weiteren Allergenen wie Hausstaub-Milben sowie die FeNO-Messung durch. Für Nahrungsmittelallergien oder Kosmetikaallergene wenden Sie sich bitte an einen Dermatologen.
Wie wird eine Allergie behandelt?
Das wichtigste bei der Allergiebehandlung ist die Vermeidung der allergieauslösenden Substanzen. Durch die Hyposensibilisierung wird versucht, den Körper weniger empfindlich gegen den Auslöser zu machen. Dabei wird die allergieauslösende Substanz in sehr verdünnter Konzentration unter die Haut gespritzt oder geschluckt. Im Verlauf der Behandlung wird die Konzentration dieser Substanz gesteigert. Dadurch soll der Körper eine Toleranz entwickeln. Nach abgeschlossener Behandlung prüft der Arzt durch Allergieexposition, ob Sie tatsächlich eine Toleranz entwickelt haben.
Durch verschiedene Medikamente kann die Reaktion des Körpers auf die Allergie unterdrückt werden. Diese Medikamente müssen regelmäßig eingenommen werden, da sie nicht die Ursache der Allergie bekämpfen, sondern nur die Symptome unterdrücken.
Wie können Sie Allergien vorbeugen?
Je nach Form der Allergie gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vorbeugung:
- Nahrungsmittelallergiker müssen natürlich auf die entsprechenden Lebensmittel verzichten!
- Bei Schimmelpilzallergie sollte die Wohnung auf eventuelle Schimmelquellen hin untersucht und wenn möglich saniert werden (keine oder wenig Topfpflanzen).
- Tierhaarallergiker sollten keine entsprechenden Haustiere halten!
- Bei Hausstaubmilbenallergie hilft ebenfalls eine Sanierung der Wohnung, zumindest jedoch des Schlafzimmers: keine Teppiche, wenig Polster, Spezialmatratzen, nur feucht Staub wischen!
- Pollenallergiker haben es während der Hauptblühzeit "ihrer" Pflanzen besonders schwer, da der Allergenkontakt praktisch nicht vermieden werden kann. Es gibt jedoch einige Hilfsmittel, zum Beispiel Filter fürs Auto, die das Leben etwas erleichtern.
- Spättyp- bzw. Kontaktallergiker sollten natürlich auch den Kontakt mit dem auslösenden Stoff meiden bzw. geeignete Schutzmaßnamen treffen.
Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Internet-Adressen: